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Vier Generationen Familientradition!
Geigenbau Niedan Gera
Erich Niedan - Beginn der Familientradition
Die 1. Generation
Der Gründer der Familientradition war Geigenbaumeister Erich Niedan, der 1936 seine Werkstatt in Gera eröffnete. Erich Niedan erlernte zunächst den Beruf des Maschinenschlossers. Doch wie kommt ein Maschinenschlosser zum Geigenbau? Einfache Antwort, … über die Musik.
Schon immer gehörte das Musizieren auf der Geige zu einem unverzichtbaren Teil seiner Freizeit. Dadurch lernte er den in Gera ansässigen Geigenbauer Robert Lüer kennen. Durch diesen Mann kam Erich mit einer langen Tradition in Berührung: 1857 hatte sich der 30-jährige Geigenbauer Johann Gottlieb Harnisch in Gera niedergelassen, dieser war bekannt vor allem durch den Geigenbau nach dem Vorbild der alten italienischen Meister, gleichzeitig ließ er auch neue persönliche Erfahrungen in seine Geigenkreationen einfließen. Johann Gottlieb Harnisch verstarb 1905 und sein Schüler und Nachfolger wurde Robert Lüer der 1936 in Gera im Alter von 75 Jahren verstarb.
Von Robert Lüers Handwerk begeistert nahm Erich Niedan 1923 zunächst eine Lehre auf und wurde später auch Teilhaber des Lüerschen Geschäfts, welches er 1936 vollständig erbte. Ab 1937 lief das Musikinstrumentengeschäft in der Johannisstraße in Gera vollständig unter seinem Namen. Er erbaute etwa 25 neue Instrumente. Im Übrigen schuf Erich Niedan im Jahre 1947 das Kammerstreichorchester Gera und ist somit für dessen Entstehen verantwortlich und spielte dort bis zu seinem Tode die Bratsche. Nach seinem Tod war das weitere Bestehen der Geigenbauwerkstatt nicht gefährdet, da einer seiner Söhne sich anschickte, das Erbe zu übernehmen.
Geigenbau Niedan Gera
Rolf Niedan - Geigenbaumeister
Die 2. Generation
So führte der 1932 geborene Sohn Rolf Niedan die väterliche Tradition fort. Ebenfalls trat er musikalisch in die Fußstapfen seines Vaters und spielte im Geraer Kammerorchester die Geige. Außerdem war Rolf bis 1989 Mitglied im Geraer Philharmonischen Orchester.
Rolf Niedan lernte von 1947 bis 1950 bei seinem Vater das Geigenhandwerk, war danach Geselle und legte 1956 seine Meisterprüfung in Erfurt ab. Ein Jahr später übernahm er das väterliche Geschäft. Neben seinen Arbeiten rund um Restauration und Reparatur erschuf er auch ca. 30 neue Instrumente. Im Jahr 2009 verstarb Rolf Niedan.
Auch seine Frau Helga spielt in der Werkstatt eine große Rolle. Sie ist gelernte Bogenbauerin und vor allem für die Bogenrestaurationen und Bogenbespannungen zuständig. Helga Niedan ist heute noch aktiv in der Werkstatt tätig.
Während der 70er Jahre musste der Geschäftssitz aus der Johannisstraße in die Rudolf-Diener-Straße 9 verlegt werden, da im Zuge von städtebaulichen Maßnahmen das Bau Areal rund um den Standort der Werkstatt rekonstruiert wurde.
Thomas Niedan - Geigenbaumeister
Die 3. & 4. Generation
Rolfs 1966 geborener Sohn Thomas Niedan erlernte ebenfalls die Geigenbaukunst von 1983 - 1985 bei seinem Vater und erwarb seinen Meisterbrief 1995. Viele Jahre arbeitete er mit seinem Vater Rolf in der Werkstatt zusammen, wobei Thomas neue Geigen erschaffen hat und auch das ein oder andere gemeinschaftlich erbaute Instrument entstand. Auch Thomas Niedan war musikalisch aktiv, er lernte zunächst ein klassisches Instrument, das Cello, zu spielen, jedoch richteten sich seine musikalischen Interessen später etwas moderner aus. Er spielte bis heute in vielen Bands den Bass. So war er z.B. über 20 Jahre mit “TRAMP“, einer erfolgreichen Geraer Band, auf vielen Bühnen Deutschlands bis hin ins Nachbarland Polen präsent. Auch im Bereich der Folklore ist er heute noch mit den überregional bekannten “Lanz Leut“ unterwegs.
Sohn Mathias Niedan, der 1989 geboren wurde, trat ebenfalls in die Fußstapfen seiner Vorfahren und schickte sich an, die Familientradition fortzusetzen. Er absolvierte erfolgreich seine Ausbildung zum Geigenbauer von 2006 – 2009 und arbeitet seitdem im Geschäft des Vaters vollzeitlich mit. Eine Prüfung zum Ausbilder in seinem Fach hat er bereits abgelegt und die Ausbildung zum Meister soll folgen. Auch in Sachen aktiv gespielter Live-Musik kommt er nach seinem Vater und liebt es etwas moderner. So tritt er mit der Coverband “Towarischtsch“ und dem Duo “The Blue Boys“ mittlerweile auch recht oft an den Wochenenden vor Publikum auf.
In der Schaffensphase der dritten und vierten Generation zogen Vater und Sohn im Jahr 2016 abermals mit dem Geschäft um. Der neue und heutige Standort am Biermannplatz 5 in Gera ist nahe der Musikschule und dem Theater gelegen. Somit hat ein großer Teil der Hauptkundschaft einen Ansprechpartner in nächster Nähe.